Diese Regeln werden eigentlich nur dann angewendet, wenn sich ein Author oder Unternehmen Gedanken macht. “Vibe” wurde eher im alltäglichen Gebrauch eingeführt, da ist es sehr viel zufälliger, was sich durchsetzt.
Das ist teilweise korrekt, aber es gibt schon Muster, die unterbewusst übertragen werden. Eine Person könnte “die Trumpismus” (nur als ein sehr neues Beispiel) sagen, aber die Mehrheit würden “der Trumpismus” sagen. Da der Eindeutschungsprozess kollektiv ist, bekommt das neue Wort normalerweise das passende Genus.
Es gibt Ausnahmen, besonders unter „Jugendwörtern”, was hier schon gelten könnte.
Warum es sich konkret durchgesetzt hat, da fand ich die anderen Theorien schon ganz gut. Eine weitere wilde Theorie: Die Aussprache von “Vibe” ist ähnlich zu “Weib”. Und “Weib” verwendet schon den Artikel “das Weib”, bzw. in der Mehrzahl dann natürlich auch “die Weiber”. Es könnte also einfach verständlicher gewesen sein, den übriggebliebenen Genus “der Vibe” zu verwenden.
Das ist gut möglich, und ich hatte nicht daran gedacht. Ein weiteres mögliches Beispiel hierfür könnte „das Plastik“ (ein Stoff statt einer Skulptur) sein, aber ein neutrales Genus lässt sich schwer entziffern.
Genau deswegen wollte ich euch fragen! Noch wenn das Muster nicht erkennbar ist, könnte ein ähnliches Wort euch immer einfallen 😊
Fortgeschrittene Deutschlernende verinnerlichen diese Muster auch, wobei sie die Ausnahmen nicht immer berücksichtigen (meine Masterarbeit wird sich auf der Vermittlung der Ausnahmen beziehen, wenn meine Dozentin das Thema genehmigt 😅).
Meine Lieblingsausnahme ist das Wort „Lob“ (positive Kritik, nicht ein hochgespielter Ball, welcher doch „der Lob“ wäre, aber dieses Wort ist viel jünger und kommt aus Englisch). Ich hatte immer „der Lob“ gesagt, bis jemand mich korrigierte. Seitdem habe ich C1/2 Deutschlernende nach dem Genus gefragt, nur aus Neugier. Fast alle hätten auch „der Lob“ gesagt.
Muttersprachler wissen, dass es „das Lob“ ist, aber bis jetzt wurde kein Muster erkannt. Es ist natürlich auch zu erwarten, dass es manchmal reine Ausnahmen gibt :)