punkisundead [they/them]

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  • Die Statements stellen es so dar, dass es sich in mehr als einem Fall um sexuelle Übergriffe geht die konkret einzelne Personen betreffen und diese lange begleitet haben / begleiten werden. Sowas wie “Bros before Hoes” fällt damit ziemlich klar weg.

    Irgendwie kann ich den Wunsch nach mehr Details, besonders im Bezug auf die Tragweite, auch verstehen, ich seh bloß nicht was konkret das ändern würde. Verkackt hat die Band mit ihrer Abwehr jeglicher Verantwortung so oder so.


  • Der Vorwurf lautet sexualisierte Gewalt. Ob diese jetzt im Detail beschrieben oder unkonkret vorgetragen wird, das ändert daran nichts. Ich sehe auch nicht, warum detailliert beschriebene sexuelle Übergriffe jetzt mehr Beachtung oder eine andere Positionierung verdienen. Glaubwürdiger ist das auch nicht, nur um einiges belastender für Betroffene, weil diese sich (wenn auch anonym) enorm bloßstellen müssen dafür.












  • Danke für den Link!

    Ich glaube für mich selbst ist nicht wirklich Transparenz der Punkt, gerade bei den aktuellen Ermittlungen zum Thema kriminelle Vereinigung kann darauf gerne verzichtet werden. Statt die konkreten Prozesse transparent zu machen, wäre eher eine Kommunikation der Ergebnisse nach außen oder über Umwege/halböffentlich in der Bewegung für mich wichtig.

    Wenn der aktuell sichtbarste Teil der Klimabewegung die Hauptaktionsform komplett einstellt / ersetzt, dann ist die Analyse warum das gemacht wird in meinen Augen schon super wichtig für die anderen Teile der Klimabewegegung.

    Ansonsten danke für die Ausdauer beim Antworten :)


  • Aber ich finde es nicht gut, dass du hier dann so unkonstruktive Knüppel zwischen die Beine wirfst. Wir sind eine Bewegung bzw sollten es sein.

    Zu sagen, dass ich mir von der sichtbarsten Organisation einer Bewegung mehr öffentliche Selbstkritik wünsche ist wohl was anderes als “unkonstruktive Knüppel zwischen die Beine werfen”. Das Teilen der eigenen Erfahrung sowie der eigenen Analyse ist besonders wertvoll wenn es um Fehler und Strategiewechsel geht. Davon kann können neben der Klimabewegung insgesamt sogar andere Bewegungen profitieren.

    Wenn du sagst wir sind nicht reflektiert, wenn wir das zweite mal in drei Monaten die Strategie ändern, was erwartest du denn von uns? Kritisierst du FFF oder Ende Gelände auch dafür, dass sie immer dasselbe machen und immer noch keinen Erfolg haben?

    Ich glaube voll das ihr reflektiert, aber warum teilt ihr nicht zumindest etwas davon mit? Im Statement zum Ende der Straßenblockaden steht halt was ganz anderes als du hier schreibst drin.

    Du schreibst:

    Die bisherigen Klebeaktionen sind daran gescheitert, dass sie nur von uns Klimaaktivist*innen gemacht wurden und selbst die 20% die unsere Protestform der Straßenklebeblockade gut fanden, nicht mitmachen.

    Du siehst dich jetzt bestätigt, dass der Plan nicht aufgegangen ist.

    Wir haben etwas ausprobiert, das in der Theorie gut klingt und es hat nicht gut funktioniert.

    Im öffentlichen Statement steht dagegen:

    Seitdem hat sich die Anzahl der Protestierenden mit der Letzten Generation verhundertfacht. Das eröffnet neue Möglichkeiten. Von nun an werden wir in anderer Form protestieren – unignorierbar wird es aber bleiben. Ab März werden wir zu ungehorsamen Versammlungen im ganzen Land aufrufen. Statt uns in Kleingruppen aufzuteilen und Straßenblockaden zu machen, werden wir gemeinsam mit vielen Menschen ungehorsame Versammlungen machen. Und zwar da, wo wir nicht ignoriert werden können. Somit beginnt eine neue Ära unseres friedlichen, zivilen Widerstandes – das Kapitel des Klebens und der Straßenblockaden endet damit.

    Da liegt inhaltlich für mich schon sehr viel dazwischen. Warum da nicht sowas wie “Wir haben es nicht geschafft genug zu mobilisieren, wir denken das liegt an x und y” oder “Wir hören mit Straßenblockaden komplett auf, weil sie aus Grund X und Y nichtmehr hilfreich für unserer Ziel ist”. Das ist halt so meine Erwartungshaltung. Daran messe ich auch bspw EG und FFF. Bei EG habe ich an mehreren Stellen öffentliche Reflektion mitbekommen und sie kommunizieren ja auch gerade offen daürber, dass sie einen Strategiefindungsprozess sind. FFF verfolge ich jetzt nicht so direkt.

    Sag du doch mal, was dich an den Methoden der LG stört.

    Willst du damit wissen warum ich nicht mitmache oder eher wo ich gerne mehr Selbstkritik hören würde? Beim zweiteren wären der Umgang mit Daten oder die eigene sehr prägende Rolle in Außenwirkung der Klimabewegung Punkte wo ich mir mehr wünschen würde.

    Letztes Jahr haben wir uns fast zerlegt durch die Diskussion über den Umgang mit Roger Hallam.

    Habt ihr dazu irgendwas veröffetnlicht?


  • Naja das Straßenblockaden funktionieren und eben nicht automatisch die Bevölkerung gegen einen aufbringen sieht man ja aktuell bei den Bauern.

    Was heißt für dich funktionieren? Weder LG noch die Landwirt*innen haben durch die Blockaden relevante Forderungen durchgesetzt. Bei den Landwirt*innen ist die teilweise Rücknahme Kürzungen ist schon vor den ersten signifikaten Protesten passiert und während/danach wurde meines Wissens nichts mehr verändert.


  • Ich glaube Aufmerksamkeit ist eher eine Folge der LG Strategie als das tatsächliche Ziel.

    Sicherlich könnten das Menschen von LG besser erklären, aber ich versuch mal mein Verständnis zusammenzufassen. LG versucht mittels zivilien und explizit friedlichen Ungehorsam die Regierung zum handeln zu zwingen. Dieser Zwang der Regierung soll entstehen, indem ein gewisser Teil der Gesamtbevölkerung (so 3% hab ich bspw bei Extinction Rebellion gehört) dazu bewegt wird mitzumachen. Dabei kann Aufmerksamkeit helfen, bspw wenn es darum geht zu polarisieren oder zu mobilisieren. Aber LG hätte warscheinlich lieber 1Mio Menschen die Autobahnen blockieren als Medienaufmerksamkeit, denn Medienaufmerksamkeit lässt sich leichter von der Regierung irgnorieren als das komplette erliegen des Verkehrs auf allen Autobahnen.


  • Weiterhin irgendwie nichtmal der Hauch von Selbstkritik. Gefühlt ist das ja auch genau das was ich kritisiert habe, danke das du das nochmal beweist.

    Ansonsten unterstütze im Diskurs und wenn es mir möglich ist durch persönlichen Einsatz nahezu alle Formen des Widerstands gegen das “Weiter so”. Mir ist da ziemlich egal ob das angemeldete Demos, Klebe-&Farbaktionen, besetzte Kohlebagger, gesperrte Gasleitungen, Angriffe auf Cops bei Räumungen oder brennende fossile Infrastruktur ist. Ich find das alles besser als nichts tun.

    Aber ich kann halt schon aussuchen wo ich dann mitmache und da zählen die Sachen von LG halt nicht dazu. Was unter anderem (aber nicht nur) an der für sehr dürftigen Reflexion und ihrer Kommunikation nach außen dazu liegt. LG ist aber nicht die einzige Gruppe bei der mich das stört.


  • Finde ja, das ein bisschen Selbstkritik auch nicht schaden würde. Die Klebaktionen funktionieren halt einfach nichtmehr wirklich und das könnte sich LG auch eingestehen anstatt einfach nur was von einer neuen Phase zu labern.

    Zudem wurde von Anfang an mit “WIr haben einen Plan der funktionieren wird” geworben, nach 2 Jahren sollte vielleicht auch dazu ein bisschen Reflexion geschehen und eingesehen werden, dass die Strategie des vllt doch nicht so unfehlbar ist.






  • Aber die Ziele werden erreicht. Dazu solltest du allerdings den Artikel lesen.

    Vielleicht habe ich den Text nicht richtig verstanden. Aber von meinem Verständnis her sind die einzigen Dinge die erreicht wurden das sitzen in Talkshows, mediale Aufmerksamkeit und das sich Politiker*innen dazu geäußert haben. Das haben andere Klimagruppen auch erreicht und deshalb halte ich das nicht für eine Bestätigung der Strategie der LG. Zudem sehe ich gerade nicht wie dadurch die Umsetzung der Forderungen vorangebracht wurde.

    Nicht nur, weil das einen Weg impliziert, der schneller zur Zielerreichung geführt hätten, den die LG aber nicht beschritten hat, weil sie Fehler gemacht haben.

    Naja selbst im Artikel werden einzelne Aktion(sarten) als nicht zielführend bezeichnet, bspw die Aktionen gegen die Gaspipelines. Dort wurde Zeit und Energie verwendet sowie zusätzliche Repression in Kauf genommen. Davon auszugehen, dass diese Aktionen die Erreichung der Ziele nicht mindestens verzögert hat halte ich für fragwürdig.

    Ich hab den Text jetzt aber auch gelesen und mir ist schon bisschen klar, dass es hier eher um die Verteidigung der Strategie der LG geht als jeden einzelne Aktion&Entscheidung zu rechtfertigen.